Ich arbeite am Computer, habe aber kein Büro. Da ich fulltime reise, sich aber nicht jede Airbnb-Wohnung zum Arbeiten eignet, suche ich mir regelmäßig Cafés, um Dinge abzuarbeiten. Hier berichte ich dir, wie es mit der Produktivität am besten klappt, falls auch du im Café arbeiten willst.
Neben meinem Laptop besitze ich noch eine Computermaus – das war’s. Mein mobiles Büro ist also wirklich auf ein Minimum beschränkt. Wobei wir schon beim wichtigsten Punkt wären, wenn du im Café arbeiten willst: die Bereitschaft zur Einfachheit. Aber fangen wir von vorne an.
Zuerst: Was sind die Vorteile des Arbeitens im Café?
Inspiration
Die meisten Menschen tun jeden Tag die gleichen Dinge, gehen die gleichen Wege und sehen die gleichen Menschen. Routinen sind gut, aber kennst du das, dass dir plötzlich neue Gedanken kommen, wenn du mal etwas Neues machst? Das kann schon ein anderes Getränk am Morgen sein, oder ein neues Gesicht im Büro. In einem Café hast du plötzlich all das: einen neuen Geschmack im Mund, neue Gesichter an den anderen Tischen, neue Geräusche, eine neue Sitzgelegenheit. Und auch der Weg zu diesem Café war vielleicht neu und unbekannt.
Vielleicht bist du Autor*in und dir kommen plötzlich neue Ideen für Geschichten. Vielleicht bist du Designer*in und findest neue Formen, Farben oder Strukturen. Vielleicht hast du aber auch einfach nur das Alleinsein in deinen eigenen vier Wänden satt und freust dich über die Gesellschaft deiner Mitmenschen.
Weniger Ablenkung
Klar, im Café gibt es viele Geräusche, eventuell Trubel in Form von ein und aus gehenden Menschen und Gespräche am Nachbartisch. Aber – und das ist ein großes Aber – es gibt nichts, was du ansonsten tun könntest: Da ist keine Wäsche, die du aufhängen musst, kein Fernseher, den du anschalten kannst, und kein Bett, das dich ruft.
Neues Mindset
Viele kommen im Homeoffice nicht so gut zum Arbeiten, weil es eben das Zuhause ist, sie aber die räumliche Trennung brauchen. Auf dem Weg ins Café kannst du dich innerlich auf deine Aufgaben vorbereiten, dir einen Plan zurechtlegen. So fällst du nicht direkt vom Bett an deinen Schreibtisch, sondern hast eine räumliche und zeitliche Trennung. Dieser Punkt kommt dir auch nach der Arbeit zugute: Auf dem Rückweg schließt du mit deinem Arbeitstag ab, resümierst über deine Leistung und machst dich frei vom Stress des Tages. So kommst du unbeschwert zu Hause an und genießt deinen Feierabend viel entspannter.
Gute Getränke, um die du dich nicht selbst kümmern musst
Selbst wenn du eine unschlagbare Kaffeemaschine zu Hause hast, ist dieser Punkt was für dich. Schließlich willst du auch mal was anderes trinken. Ich staune jedenfalls immer, was für verrückte Kreationen die Cafés sich einfallen lassen – und probiere die gerne aus. Dazu ein Stück Kuchen oder ein Muffin, da fühlt sich die Arbeit gleich gar nicht mehr so sehr nach Arbeit an.
Neue Kontakte
Im Café arbeiten viele Menschen. Bestimmt bist du dem typischen digitalen Nomaden auch schon öfter mal begegnet: Lässig tippt er auf seinem iPad rum, schlürft Matcha Latte und hat die Schuhe unter dem Tisch ausgezogen. Hallo, Klischee. Aber im Ernst: Menschen sind meistens freundlich und offen, wenn sie im Café arbeiten, und man kommt schnell mit ihnen in Kontakt. Und wer weiß – vielleicht ergibt sich ein interessantes Gespräch, ein neuer Blickwinkel, eine Zusammenarbeit. Heutzutage ist alles möglich, solange man offen durch die Welt geht.
Folgendes hilft, um im Café arbeiten zu können:
WiFi
Ich gehe davon aus, dass du Internet brauchst, wenn du am Computer arbeitest. Manche Dinge lassen sich natürlich offline erledigen, aber recherchieren muss man ja meistens irgendwas. Suche dir darum ein Café, das WiFi anbietet.
Kopfhörer
Wenn es zu laut wird oder die Musik dich ablenkt, kann es hilfreich sein, Noise-Cancelling-Kopfhörer zu tragen. Ich persönlich will mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen.
Musik
Entweder du schaltest die Noise-Cancelling-Funktion ein (das heißt, du hörst fast gar nichts mehr) oder du suchst dir spezielle Musik oder Töne, die dich beim Fokussieren unterstützen. Mein Tipp: binaurale Beats. Ich liebe sie.
Strom
Setze dich wenn möglich an einen Tisch mit Steckdose in der Nähe. Ich versuche immer, mit möglichst vollem Akku ins Café aufzubrechen, damit ich nicht auf eine Steckdose angewiesen bin. Schließlich ist manchmal kein guter Platz frei. Einmal ist es mir sogar passiert, dass das Café aus Spargründen den Strom für Gäste ausgeschaltet hat. Das ist zwar vollkommen sinnlos, kann aber passieren.
Fazit: Im Café arbeiten kann sehr produktiv sein
Eine neue Umgebung nehmen wir oft viel bewusster wahr als eine altbekannte. In einem Café gibt es vieles, was du nicht kennst, weshalb deine Aufmerksamkeit steigen kann. Es kann gut sein, dass das deine Kreativität anregt. Bei mir jedenfalls ist das so. Während ich das schreibe, sitze ich in einem winzigen Café in der bunten Stadt Mérida in Mexiko. Vielleicht hast du Lust, meine Reisen auf Instagram zu verfolgen. Dann findest du mich hier.
Lass dich aufs Arbeiten in einer neuen Umgebung ein und beobachte, was dir durch den Kopf geht, sobald du dein Plätzchen gefunden hast.
Ich wünsche dir, dass du viele nette Cafés in deiner Nähe hast, die deine Kreativität ankurbeln. Wenn du Unterstützung bei deinem Schreibprojekt brauchst, bin ich gerne für dich da. Schreib mir!